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Warum Beziehungszweifel (fast) nie etwas mit deinem Partner zu tun haben

Aktualisiert: 8. Mai

Hinterfragst du immer wieder deine Beziehung? Fragst du dich ständig, ob dein Partner wirklich zu dir passt, ob das hier alles das Richtige ist? Ich kenne das nur zu gut. Und genau darum soll es in diesem Blogartikel gehen: Warum Beziehungszweifel oft gar nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Denn selten sind sie ein Zeichen dafür, dass dein Partner nicht zu dir passt – sondern viel häufiger ein Hinweis auf innere Selbstzweifel.



Was steckt hinter deinen Zweifeln?


Bevor wir tiefer eintauchen, lass uns gemeinsam klären, was ich unter Beziehungs- und Selbstzweifeln verstehe:

  • Beziehungszweifel: Du hinterfragst deine Partnerschaft, deinen Partner, ob ihr zueinander passt, ob du dir eine gemeinsame Zukunft vorstellen kannst.

  • Selbstzweifel: Du stellst deine eigenen Entscheidungen, Gedanken und Gefühle infrage. Du fragst dich, ob du gut genug bist, ob du alles richtig machst, ob du deinen Gefühlen trauen kannst.

Viele Menschen glauben, dass Beziehungszweifel automatisch bedeuten, dass etwas mit dem Partner nicht stimmt. Doch meine eigene Geschichte hat mir gezeigt, dass das nur die eine Seite der Medaille ist.



Als ich anfing, meine Beziehung zu hinterfragen


Ich erinnere mich noch genau an meine früheren Beziehungen, wo ich ständig gezweifelt habe. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob mein damaliger Freund wirklich zu mir passt, ob ich mir mit ihm ein ganzes Leben vorstellen kann. Ich habe ständig beobachtet, wie er sich verhält, wie ich mich in bestimmten Situationen fühle, um herauszufinden, ob das "Liebe" ist oder nicht. Ich war im Dauermodus des Bewertens und Analysierens.

Rückblickend erkenne ich: Diese Gedanken kreisten eigentlich gar nicht um ihn. Sie kreisten um mich. Ich war unsicher, ob ich meinen Gefühlen trauen kann, ob ich überhaupt weiß, was Liebe ist, ob ich vielleicht einfach zu anspruchsvoll bin. Und ich hatte Angst. Weil ich innerlich glaubte, dass ich sowieso irgendwann abgelehnt und verlassen werde und hatte einen inneren Schutzmechanismus, der lautete: Ich lass mich nur auf eine Beziehung so wirklich ein, wenn ich auch 100%ig sicher weiß, das ich sicher bin und dass ich nicht verletzt werde. Allerdings haben diese Ängste und Selbstzweifel meine Wahrnehmung verzerrt und ich habe sie auf die Beziehung projiziert.



Zweifel zeigen oft zwei Ebenen


Wenn du in deiner Beziehung zweifelst, ist es hilfreich, zwei Ebenen voneinander zu unterscheiden. Die eine ist das, was tatsächlich in der Beziehung geschieht: Vielleicht gibt es Konflikte, Missverständnisse oder Verletzungen. Die andere Ebene ist das, was in dir selbst passiert: innere Unsicherheiten, frühere Erfahrungen, Ängste, dein Selbstwert.

Meist ist es nämlich beides. Es gibt keine Beziehung, in der alles rosarot ist. Es gibt immer irgendwelche Dinge, die nicht optimal sind – und das ist ok. Nur bei Menschen, die eh diese inneren Unsicherheiten haben, führt genau das dazu, dass sie sich darauf versteifen und eine Art Hyperfokus ausbilden und die Kritikpunkte immer größer und größer werden.

Daher ist es wichtig, ganz klar und eindeutig herauszufinden: Was genau liegt in der Beziehung (+ ist das veränderbar oder unveränderbar), was liegt aber auch in dir selbst?



Was in deiner Beziehung wirklich los ist


Nicht immer, wenn etwas in der Beziehung "nicht stimmt, liegt es allein am anderen oder an einem fehlenden Match. Oft zeigt sich eine tieferliegende Dynamik, die zum Teil sicherlich auch durch dich mit gesteuert wurde:

Wenn dir zum Beispiel in deiner Beziehung etwas fehlt und du merkst, dass ein Bedürfnis nicht erfüllt wird – dann ist es auf der einen Seite wichtig, dies zu erkennen – auf der anderen Seite aber auch zu erkennen: Wie ist es dazu gekommen? Warum wird dieses Bedürfnis nicht erfüllt? Was ist mein Anteil hieran? Hast du dieses Bedürfnis klar, liebevoll und unmissverständlich kommuniziert? Gibt es Möglichkeiten, dir selbst dieses Bedürfnis zu erfüllen? Erfüllst du dieses Bedürfnis deinem Gegenüber?

Denn diese partnerschaftlichen Dynamiken sind oft komplexer als wir auf den ersten Blick erkennen – und da wir niemand anderen ändern können, gilt es immer zu schauen: Was ist mein Anteil daran und wie kann ich das mitsteuern/mitverändern?



Warum Unsicherheit auf den Partner projiziert wird


Selbstzweifel sind oft tief verankert. Sie zeigen sich nicht nur in der Beziehung, sondern in unzähligen kleinen Alltagssituationen:

  • Habe ich wirklich an alles gedacht?

  • War das die richtige Entscheidung?

  • Was, wenn ich die falsche Entscheidung treffe?

  • Habe ich etwas falsch gemacht, weil jemand komisch reagiert hat?

  • Warum fühle ich jetzt so? Sollte das nicht anders sein?

Wenn du dich selbst nicht für wertvoll oder "richtig" hältst, dann wirst du auch deine Gefühle, deine Intuition, deine Gedanken anzweifeln. Und weil Partnerschaft nun einmal auf genau diesen Dingen basiert, fangen wir an, auch hier zu hinterfragen. Nur richten wir den Zweifel nicht nach innen, sondern nach außen – auf den Partner.



Eine kleine Reflexionsübung für dich


Wenn du herausfinden möchtest, ob hinter deinen Beziehungszweifeln auch Selbstzweifel stecken, hilft dir diese Übung:

  1. Notiere alle Gedanken und Zweifel, die dir in den Sinn kommen.

  2. Stell dir zu jedem dieser Gedanken zwei Fragen:

    • Bezieht sich dieser Zweifel wirklich auf meinen Partner?

    • Oder bezieht er sich auf mich selbst?

So bekommst du ein klareres Bild davon, woher deine Unsicherheit wirklich kommt.



Was du tun kannst, um deine Selbstzweifel zu lösen


Die gute Nachricht: Du kannst lernen, deinem inneren Erleben wieder zu vertrauen. Hier ein paar erste Schritte:

  1. Stärke deinen Selbstwert:

    • Erstelle eine Liste mit Dingen, die du an dir magst oder gut kannst.

    • Frag auch Familie oder Freund:innen nach positiven Eigenschaften.

    • Schreib diese Punkte auf Zettel und hänge sie sichtbar auf. Lies sie täglich.

  2. Achte auf deine innere Stimme:

    • Wenn du merkst, dass du selbst deine Stärken anzweifelst („Das hat sie doch nur gesagt, weil ich gefragt habe“), mach dir bewusst, dass das dein innerer Kritiker ist – nicht die Wahrheit.

  3. Arbeite mit deinem inneren Kind:

  4. Sprich mit deinem Partner:

    • Viele Menschen schämen sich für ihre Zweifel und behalten sie für sich. Doch sobald du erkennst, dass deine Zweifel auch mit dir zu tun haben, kannst du darüber sprechen – ehrlich, offen, verletzlich. So gibst du deinem Partner die Möglichkeit, dich zu unterstützen.

  5. Sei liebevoll mit dir:

    • Zweifel sind prinzipiell nichts Schlechtes! Sie zeigen, dass dein Partner und deine Beziehung dir wichtig ist, dass du bestimmte Werte hast, nach denen du leben möchtest und das ist wichtig und gut! Es gibt einen Weg raus aus diesem inneren Kampf und der liegt im ersten Schritt im liebevollen Umgang mit dir selbst.



Fazit: Zweifel sind ein Ruf nach Innen


Beziehungszweifel spiegeln oft deine inneren Unsicherheiten. Doch das bedeutet nicht, dass in deiner Beziehung alles perfekt läuft – es bedeutet nur, dass du tiefer hinschauen darfst. Was liegt wirklich in der Beziehung und was liegt bei dir? Wenn du beginnst, diese Zweifel ernst zu nehmen und zu hinterfragen, wirst du dich selbst besser kennenlernen. Und genau das ist die Grundlage für eine gesunde, ehrliche Beziehung – zu dir selbst und zu deinem Gegenüber.

Wenn du bei diesem Weg Unterstützung brauchst, wenn du spürst, dass du alleine nicht weiterkommst, dann melde dich gerne bei mir. Du kannst hier einen Termin für ein kostenloses Kennenlerngespräch vereinbaren: https://tidycal.com/kimberlyangermund/kennenlerngespraech.


Du bist ein wunderbarer Mensch! Schön, dass es dich gibt!

Kimberly

 

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