Wie du aufhörst, deine Beziehung ständig zu analysieren und wieder in die Gegenwart zurückkommst
- Kimberly Angermund
- 9. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Du bist in einer Beziehung. Eigentlich ist gerade alles gut. Und trotzdem denkst du nach – und zwar ständig: Was will ich? Kann ich mit diesem Menschen mein Leben verbringen?
Viele meiner Klient:innen sagen: Ich hänge ständig in meinem Kopf, in irgendwelchen „Was wäre wenn“-Szenaieren und dabei entferne ich mich aber emotional immer mehr. Und genau darum geht es heute: Wie du aufhörst, deine Beziehung in der Zukunft oder Vergangenheit zu verhandeln – und beginnst, sie wieder im Jetzt zu erleben.
Warum du nicht im Hier & Jetzt bist
Vielleicht erkennst du dich in diesen Gedanken:
"Was, wenn ich ihn oder sie nicht wirklich liebe?"
"War das gerade ein Anzeichen dafür, dass es nicht passt?"
"Wenn er sich jetzt so verhält – wie wird es dann erst in 5 Jahren sein?"
All das sind Fragen, die dich wegbringen vom Moment. Weil du versuchst, Sicherheit und Kontrolle über etwas zu bekommen (die Zukunft), die du gar nicht haben kannst. Aus einem guten Grund: Du willst vermeiden, verletzt zu werden. Du willst alles vorher wissen, um nichts zu bereuen. Doch damit sabotierst du das, was gerade da ist und verhinderst, genau das zu leben, was du eigentlich willst.
Häufige Ursachen für dieses "Zukunftsdenken":
Ein starker Wunsch nach Kontrolle
Vergangene Beziehungserfahrungen, die noch wirken
Ein inneres Muster, das sagt: "Wenn ich nachdenke, bin ich sicher"
Was das mit deiner Beziehung macht
Wenn du in deinen Gedanken lebst, dann bist du nie wirklich da. Du fühlst nicht, sondern bewertest – und zwar nonstop! Und dadurch:
Entsteht emotionale Distanz
Entstehen und wachsen Probleme, die vielleicht nie da gewesen wären
Wird Liebe zu einem Projekt statt zu einem Gefühl
Zurück ins Jetzt: 5 Wege, wie du wieder in die Verbindung findest
1. Erkenne deine Gedanken
Beobachte dich, wenn du im "Was-wäre-wenn"-Kino unterwegs bist. Sag innerlich: "Ah, da bin ich wieder in meinem Zukunftsfilm." Allein dieses Erkennen bringt dich schon einen Schritt raus.
2. Atme dich ins Jetzt
Frag dich: "Wie fühle ich mich gerade jetzt, in diesem Moment?" Nicht: Wie war es gestern? Oder wie könnte es in zehn Jahren sein? Sondern: Jetzt. Ohne Bewertung.
3. Erleben statt interpretieren
Was ist jetzt gerade schön an euch? Eine Berührung? Ein Gespräch? Ein Lachen? Konzentriere dich auf das, was real da ist.
4. Lerne, mit Unsicherheit zu leben
Du musst nicht wissen, ob das "für immer" hält. Du musst wissen, ob es jetzt gerade passt. Sicherheit entsteht nicht durch Gedanken, sondern durch Erleben.
5. Frag dich: Bin ich gerade im Moment oder im Kopf?
Ein einfacher Check-In. Du kannst dir auch täglich eine Journaling-Frage stellen wie: *"Was war heute real schön an uns?"
"Aber was, wenn ich Familie will? Dann muss ich doch vorher wissen, ob es passt!"
Ja, du hast recht: Es ist wichtig, bewusst zu entscheiden, mit wem du dir eine Zukunft aufbauen möchtest – insbesondere wenn Kinder involviert sind. Doch diese Klarheit wirst du nicht finden, indem du dir Druck machst und in „Was wäre wenn“-Szenarien gehst. Diese Klarheit entsteht im Kontakt: Sprich mit deinem Partner darüber, wie ihr euch ein gemeinsames Leben vorstellt, welche Werte ihr leben wollt, wir ihr über Erziehung denkt, wie ein Alltag ablaufen soll. Wenn das stimmig ist, braucht es keine Dauerkontrolle. Dann trägt euch eure Verbindung!
Im Hier & Jetzt zu sein bedeutet nicht, naiv zu sein. Es bedeutet, dir zu erlauben zu erleben, was real ist - Und dort Klarheit zu finden.
Zusammenfassung
Du brauchst keine perfekte Beziehung. Du brauchst Präsenz.
Der Versuch, alles vorherzusagen, nimmt dir die Magie des Moments.
Du darfst Unsicherheit fühlen und trotzdem lieben.
Verbindung entsteht im Jetzt – nicht im Kopfkino.
Du bist nicht allein
Wenn du merkst, dass du oft in deinen Gedanken festhängst, dann ist das kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Hinweis, dass da etwas in dir gesehen werden will. Du darfst lernen, aus dem Denken wieder ins Erleben zu kommen.
Wenn du dir wünschst, diesen Weg begleitet zu gehen, dann melde dich gern für ein kostenloses Kennenlerngespräch. Ich begleite dich gerne.
Schön, dass es dich gibt!
Kimberly
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